Frank Dittmer Sprach- und Sprechartist
Frank DittmerSprach- und Sprechartist

Lebendige Historie

Frank Dittmer als Historiker

 

Wir stehen auf den Schultern der Altvorderen und greifen mit unseren Plänen zu den Sternen neuer Generationen. Unser Stück Weges fügt sich also an einen vorhandenen, schlägt vielleicht neue Kurven und legt Kreuzungspunkte, bleibt aber an seinem offenen Ende wieder unvollendete Ausbaustrecke... Nach literatur- und theatergeschichtlichen Studien war mir stets die lokale Verortung wichtig - und dass Geschichte mitten im Leben steht. Ich war und bin neugierig, welche Vergangenheit meine Lebensumgebung mit sich herumträgt und auf mich ausstrahlt. Erst wer weiß, wo er steht, kann wissen, wo er hinwill...!

 

 

Dietrich-Eckart-Bühne, Berlin 1936 (heute Waldbühne)

Theater-Geschichte

 

Schwerpunkt meiner theaterwissenschaftlichen Forschungen war, im Umfeld meiner Dissertation "Freilufttheater - Dramatisches ohne Dach. Dargestellt an Berliner Beispielen", das Verhältnis von schauspielerischem "Als Ob" und lebensweltlichem Rollenspiel. Spielen wir alle Theater, wenn wir im Alltag jemanden und etwas darstellen? Sind die Unterschiede zwischen gesellschaftlicher Rollen-Darstellung und theatraler, aber auch politisch-selbstdarstellerischer Fiktion immer ganz klar? Welche Interessen gibt es (z.B. die von Diktatoren), unterschiedslos (Selbst-) Darstellung und Realität zu vermischen?! Die heutige Waldbühne war eine von 400 von den Nazis für Deutschland geplanten "Thingstätten", wo ein Kult um die NS-Ideologie aufgebaut werden sollte. Ihre und die Geschichte vieler anderer Theateranlagen im Freien zeigt die Vermischung von Theater, Feier, Kult und Natursentiment und ihre Instrumentalisierung im 20. Jahrhundert.

Frank Dittmer: Literaturliste Sprach- und Theaterwissenschaftliche Schriften
Literaturliste_Wissenschaftliche_Schrift[...]
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Frank Ditttmer: Leseprobe "Freilufttheater"
Leseprobe_Freilichttheater.pdf
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Stadtkirche Oranienbaum

Anhaltische Geschichte

 

Die bürgerliche Geschichte der anhaltischen Barockstadt Oranienbaum hatte es mir in meinen sechs Jahren männlicher Pfarrfrauenschaft am Orte angetan. Aus dem Pfarrarchiv ließen sich wichtige Urkunden bergen. Kirchen-Geschichte des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs wurde geschrieben. In Erzählwerkstätten schlossen Einheimische ihr Herz und Wissen auf und inspirierten damit historische Schriftenreihen. Schließlich wuchs ein Netzwerk, das die Grundlage für die Gründung eines stadtgeschichtlichen Archivs und einer tabakhistorischen Ausstellung bildete, die seit April 2014 im Kavaliershaus des Schlosses eine öffentlich zugängliche Heimstatt gefunden hat.

 

 

Frank Dittmer: Regionalgeschichtliche Veröffentlichungen Oranienbaum / Anhalt
Literaturliste_Oranienbaum.pdf
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Frank Dittmer: Leseprobe "Markt-Geschichten" Oranienbaum
Leseprobe_Oranienbaumer_Heft_7.pdf
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Kirche Falkensee-Seegefeld

Havelländische Geschichte


Seit 2005 im Berliner Randbereich ansässig, ereilte mich dort auch das havelländische Geschichtsinteresse. Einer brandenburgweiten Buchreihe trug ich einen fiktionalen Dialog zwischen Königin Luise und Grace Kelly im Paretzer Schlosspark bei. Er ist als Buch mit Hör-CD erschienen. Auf einer weiteren CD der Reihe bin ich als Staudenzüchter Karl Foerster zu hören.

 

In Falkensee-Seegefeld lag die Geschichte direkt hinterm Haus: der  älteste, kirchliche Kindergarten am Orte steht in unserem Hinterhof. Zu seinem 80sten Geburtstag schrieb ich sie auf - erschienen im Heimatjahrbuch 2010 für Falkensee und Umgebung" unter dem Titel: "Kinder betreuen verboten. Falkensees ältester Kindergarten zwischen zwei Diktaturen". Der hiesigen Schulgeschichte widmet sich mein Beitrag im Heimatjahrbuch 2015: "Küster Wilckes Emeritierung und Küster Schulze Plagen - Ein Mosaikstein zur Schulgeschichte im Seegefelder Pfarrarchiv".

 

Zur Festschrift des lokalen Jubiläumsprojektes "750 Jahre Seegefeld" konnte ich 2015 die historischen Aufsätze "Schule in Seegefeld" und "Vom Kriegskinderhort bis zur Hausaufgabenbetreuung" beitragen. In einer Moritatenwanderung "Ohne Wegegeld durch Seegefeld" wurden die staunenden Begleiter mit 13 Drehorgelversen und allerlei ironischen Erläuterungen in 0,5 Stunden durch 0,75 Jahrtausende Vor-Ort-Geschichte gelotst.